|
Aus dem Sanella-Album Australien Neuseeland |
|||||
|
========================================= |
|
Ich traue meinen Augen kaum, als tatsächlich eine drüben am anderen Ufer herunterfällt. Jonny hält auf die kleine Bucht zu. Klaus steht vorn im Boot, um mit der Leine in der Hand an Land zu springen, denn irgendwo da oben muß unser Mittagessen liegen. Jetzt! Klaus macht einen Satz, kommt aber auf dem schlammigen Boden ins Rutschen. Er versucht, sich mit der einen Hand an einer gelbbraunen Luftwurzel zu halten. Aber was ist denn das? Leben denn hier die Bäume!? Klaus stößt einen gellenden Schrei aus und schleudert im Fallen die "Luftwurzel", eine 1.1/2 Meter lange Baumschlange, zur Seite. Blitzschnell ist Jonny neben ihm und schlägt mit einem kurzen Beil die Schlange in zwei Stücke. Aber das Biest windet sich immer noch in wilden Zuckungen und stößt wütend mit dem Kopf gegen Klaus Stiefel. Ein zweiter Schlag macht ihr den Garaus! Klaus steht auf. Dann legt er Jonny die Hand auf die Schulter. Er sagt kein Wort. Der Schreck scheint ihm doch ziemlich in die Glieder gefahren zu sein. Jonny lacht. "Roper=River kein gemütliches Fluß. Viel Augen auf machen hier. Baumschlangen sehr giftig. Viel beißen!" Er verschwindet im Gebüsch und kehrt ein paar Minuten später mit der Ente zurück. Ja - Jonny hat recht, hier gibt es eine Überraschung nach der anderen! Als wir abends unser Lager auf einer flachen Sandbank aufschlagen, sehe ich das erste Krokodil. Aber Jonny beruhigt mich: "Hier auf Sandbank bleiben. Krokodil nicht angreifen, wenn Mensch auf Land. Drüben Schlangen und viel Moskitos. Hier wir sehen können, wenn Gefahr!" Keiner von uns kann schlafen in dieser ersten Nacht im Urwald. Wir hocken am Feuer. Die Pfeifen qualmen. Voller unbekannter, geheimnisvoller Laute ist die Tropennacht. Plötzlich bekomme ich von Klaus einen Stoß. |
|
.
|
|
Ein Rauschen ist in der Luft - voller Schreck denke ich an unseren Sandsturm in der Nullarbor=Ebene! Aber es rauscht nicht nur - es stinkt auch, scharf und ranzig! Dicht über unseren Köpfen flattern Hunderte, nein Tausende von Fliegenden Füchsen - jenen übelriechenden Fledermäusen, die der Schrecken der australischen Obstfarmer sind. Denn wenn sich so ein Schwarm auf eine Obstplantage niederläßt, dann bleibt nicht viel von der Ernte übrig! - Wir sind froh, daß der stinkende Schwarm weiterfliegt und uns wieder auf unserer Sandbank im Roper=River allein läßt. Nach ein paar Tagen wird der Urwald dichter. Es ist heiß und feucht hier. Bambus, Feigen= und Pandanusbäume stehen bunt durcheinander - ein undurchdringliches, dunkelgrünes Gestrüpp! Viele Krokodile gibt es hier. Es sind teilweise recht ansehnliche Burschen von 3 bis 4 Metern Länge, die klatschend im Wasser verschwinden, wenn unser Boot sich nähert. Als wir um eine Biegung des Flusses fahren, sehen wir plötzlich zwei Boote mit Eingeborenen vor uns. Die Schwarzen stehen in den langen, schmalen Einbäumen mit hoch erhobenen Speeren. |
.
|
|
|
|||
|
|
|
|||
|
|
||||